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Monat: Juli 2013

Mutterbrettverpflanzung (Eberhard Grundmann)

  Acht tage war der rechner lahm totenstill totenkalt draussen blieb die welt unerreichbar das gedächtnis. Jetzt ist er auferweckt sein kleines herz schlägt für mich achthundert millionen mal in der sekunde fröhlich blinken die lämpchen behaglich schnurrt die platte der lüfter atmet frei wohlige wärme verströmend. Noch hangelt er unbeholfen durch bäume und programme viel zuwendung heischend und jeden tag geläufiger.   Copyright Dr. Eberhard Grundmann Eberhard GrundmannDr. med. Eberhard Grundmann, HNO-Arzt im Ruhestand, lebt in Burglengenfeld, 2. Vizepräsident…

Vorfrühling (Eberhard Grundmann)

  Der Krokus krokt hervor der Frost, der muss sich schütteln, armer Tor. Hokus, Krokus, Frühlibus, der Winter kauft den Schluss. Schneewittchen und Schneeglöckchen diese beiden Flittchen tragen grüne Röckchen. Hokus Krokus simsalim, war der Winter wieder schlimm. Die Kätzchen weiden unter Weidenkätzchen und wie diese beiden, auch du, mein Schätzchen. Hokus Krokus Mausepeck, der Frühling lugt ums Eck. Der Floh springt froh wie auch die anderen Flöhe lustvoll in die Höhe. Hokus Krokus Löffelstiel, viel zu wenig ist nicht…

In der Verseschmiede (Ute Reinhart-Kemm)

Dieser Vortrag wurde von Ute Reinhart-Kemm bei dem Jahreskongress des BDSÄ im Mai 2013 in Münster gehalten. Klicken Sie hier In der Verseschmiede, um den Vortrag anzuschauen. Ute Reinhart-KemmOberstudienrätin i.R. Geboren und aufgewachsen in der Hansestadt Bremen. Studium der Germanistik, Philosophie und Anglistik in Tübingen und Glasgow. Während des Studiums u.a. Volontariat bei Radio Bremen. Ein Hörspiel von mir wurde gesendet. Staatsexamen für das Höhere Lehramt in Baden-Württemberg in Deutsch und Englisch. Lehrerin in Tübingen, Reutlingen und Pfullingen für Deutsch,…

Choral (Wilfried Dinter)

 Bild von Ute Reinhart-Kemm Choral Heil’ge Sonne, unser Leben,  Ursprung – Ende allen Seins.  Tag und Nacht, die du gegeben,  Unser Dasein – mit dir eins. Licht verglüht zu Finsternis, Das die Dunkelheit zerriss. Schreiten mit dir durch´s Tor der Zeiten, Teil von dir in Ewigkeiten. Aus: „Hell und Dunkel“, Privatdruck, Bremen 2012 Copyright Dr. Wilfried Dinter Wilfried DinterWilfried Dinter, Dr. med. Geboren zur Jahrhundertmitte in Kiel. Vorfahren mütterlicherseits aus dem nordöstlichen, väterlicherseits aus dem südöstlichen deutschen Sprachraum. Aufgewachsen in…

Ersehnter Oktober (Wilfried Dinter)

Frühe Flucht blüht und erstarrt – Terra incognita, Albwinter. Sehnsucht nach Eisgang – Weite Küste, Traumwirklichkeit. Lähmendes Daseinsjoch, erstickende Erdgebundenheit – Und dennoch: Stunde des Pan, Felsenwasser, Stauwehr und: Sieg der Natur! Lebensmittag in südlicher Sonne, Meeresweite und neue Fluchten. Reptilien durchbrechen den Panzer. Wiedergeborene Insekten in Steinen ohne Zeit, Ammoniten, glühende Katzenaugen, Höhlenbär. Herbstliches Ahnen und Hoffen. Reife und Ernte. Nordmeersturm ruft. Lohendes Herbstfeuer befreit. Winterabend im Hafen. Heimkehr ins Ungewisse. Aus: „Hell und Dunkel“, Privatdruck, Bremen 2012 Copyright…

Rad des Lebens (Wilfried Dinter)

  Keltenschlange – Aus kalter Erde keimt dein Leben, Erst Drache, Dann himmelwärts, beflügelt. Zu nah der Sonne, Tödlich verbrannt, Kehrst du zur Erde zurück Und wirst auf`s Neue – Wiedergeboren. Aus: „Hell und Dunkel“, Privatdruck, Bremen 2012 Copyright Dr. Wilfried Dinter Wilfried DinterWilfried Dinter, Dr. med. Geboren zur Jahrhundertmitte in Kiel. Vorfahren mütterlicherseits aus dem nordöstlichen, väterlicherseits aus dem südöstlichen deutschen Sprachraum. Aufgewachsen in Karlsruhe. Studium generale (Literaturwissenschaft, Geschichte , Kunstgeschichte) und der Medizin in Düsseldorf, Heidelberg, Kiel und…

Hölzerne Texte (Paul Rother)

  Die Paläographie, die Schriftgeschichte oder genauer Lehre von der alten Schrift, ist eine etablierte Wissenschaft, ebenso ein Zweig davon, die Inschriftenkunde oder Epigraphik. Dazu ein kurzer Beitrag. Inschriften wurden und werden mit unterschiedlichen Schreibwerkzeugen angefertigt, mit Meißel, Messer, Feder, Pinsel, Stift et cetera, und entstehen auf ganz verschiedenen Beschreibstoffen: auf Tontafeln, Steinen, Metall, Glas, Papyrus, Leder, Haut, Holz. Um das letztere Medium geht es, um Holz, aus dem die Hörsaalbänke gemacht sind. Er hatte, nicht zum ersten Mal, die…

Die somatische Mutation (Paul Rother)

Somatische Mutation = Veränderung der Erbsubstanz von Körperzellen, die z. B. Sommersprossen zugrunde liegt) Frau Dr. R. hat einen Mann, sie hat zwei kleine Kinder, die liebt sie sehr, so oft sie kann, und ihren Mann nicht minder. Letzterer kommt heut spät nach Haus, viel später als gewöhnlich, denn eine kleine weiße Maus hatte er höchstpersönlich Im Zoogeschäft der Stadt gekauft, statt Blumen – es ist Winter – und auf den Namen Max getauft, zur Freude für die Kinder. Die…

Blicke (Renate Myketiuk)

Ein Blick von dir, oh, meine Mutter, sagt, dass du erwünscht mich hast, du bist voll Glück. Ob  mein Gesicht gefällt – hab´s nicht erfragt, genieß ich doch Vertrauen durch den Blick. Wenn du mich anblickst, weiß ich deine Libe´; und ich gedeih und wachse mit Vertrau´n. Bis ich gereift, sag ich stets gibt, ach gib! Wenn du mich anblickst, mag ich dich nur schau´n. Wo wär ich nur, wenn töten könnt´ dein Blick? Was habe ich getan, dass du voll Zorn;…

Augenblicke (Renate Myketiuk)

Ach, Augenblick, wie nah bist du, schaffst Glück und Unglück ganz geschwind. Verschwindest heimlich dann im Nu und wehst umher, wie sonst der Wind. im Augenblick schürst du die Glut, voll Freude schneller schlägt das Herz, ein Augenblick bringt Sturmesflut, die Seel´erstarrt im Eisesschmerz.   Copyright Dr. Renate Myketiuk   Renate MyketiukDr. med. Renate Myketiuk, Lemberg (Lwow, Lviv – heute Ukraine) ist meine Geburtsstadt.- Kriegsbedingt lebte ich ein paar Jahre in einem fränkischen Dorf; es war herrlich dort, und ich…

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