1.
Einem Pik gleicht dieser Baum
einsam am dunklen Übergang,
im Abendschimmer steht der Übergang
Dorthin, dorthin wolltest du gehen
zum Nachtlager verbrüdert
mit erdiger Mutter
verbrüdert
mit Windspiel und Reh
Die narbige Fläche
hat den Frieden geteilt
am gradlinigen Wandel
zur tiefrauschenden Macht
Alles lag offen
alles lag bar
unter den besten Sternenkindern
Als die Schatten vergingen
und erste Gesänge uns riefen
betrat ich die herrliche Pracht
Denn immerzu konnte sie trösten,
denn keiner wurde verstoßen
den Kummer umgab
2.
Fremd blieb mir jener
der dies bezeugte
doch nicht bestaunte
wie der neue Tag trotzig hervorbrach
wie er die Schöpfung zornig bedrängte
immerzu um Anerkennung ringend
der Durchtränkte,
im einstimmigen Neigen
der belaubten Phalanx
im ungewohnten Grollen
dumpf und unersättlich
jähzorniger Elemente
Ivo Meraskentis, Jahrgang 1972, in Athen geboren und zweisprachig aufgewachsen, Absolvent der Deutschen Schule Athen und der medizinischen Fakultät der JLU Giessen ( 3. Staatsexamen 1997 ), seit 2007 in der Chirurgischen Abteilung des Kreiskrankenhauses Schotten tätig. Erste literarische Schritte mit 15, ab 1994 Veröffentlichungen in Athener literarischen Magazinen, seit 2014 im Rahmen seiner Mitgliedschaft in der Gesellschaft Griechischer Autoren in Deutschland auch zweisprachig, zuletzt im Online Magazin Logographia