Finde ich meine Richtung
auf dem alten Kompass
so würde ich mich
sehr gern dorthin begeben
doch weiß ich nicht
wie viele Tagesnächte es kosten soll
Verkünden werden es vielleicht
die goldenen Herden
mit fröhlichem Gebrüll
von Sonne umflutet
jeden Tag
die satten,
auf dunklen Schiffen einst,
da drängten wir
von Kythira nach Rhodos
Der Speer zuerst
er neigt seinen Schaft,
der Bogen
eine Mulde weit die Arme
Nicht Thermopylens letztes
trauriges Kapitel
auch nicht Bruder den Bruder, nein
nur beieinander verweilen sie still
So möchte die Hand
Früchte berühren, sie pflücken
kann ihr doch nur ein Leichtes sein
bei solch geringer Entfernung
Meinte man,
unsre göttliche Insel zu erspähen,
zu vernehmen
das laute Geschrei unruhiger Tiere
so wird
mein ewig transzendierender Wille
den noch so kleinen Abstand
überwinden
werde ich mir die Früchte nehmen
Ivo Meraskentis, Jahrgang 1972, in Athen geboren und zweisprachig aufgewachsen, Absolvent der Deutschen Schule Athen und der medizinischen Fakultät der JLU Giessen ( 3. Staatsexamen 1997 ), seit 2007 in der Chirurgischen Abteilung des Kreiskrankenhauses Schotten tätig. Erste literarische Schritte mit 15, ab 1994 Veröffentlichungen in Athener literarischen Magazinen, seit 2014 im Rahmen seiner Mitgliedschaft in der Gesellschaft Griechischer Autoren in Deutschland auch zweisprachig, zuletzt im Online Magazin Logographia