Zwei Jahrzehnte
nach dem 11. September 2001
nehme ich weiterhin
die unbeantwortet gebliebenen berechtigten Bemerkungen
hinsichtlich Fehler und fehlender Informationen
in den offiziellen Beschreibungen und Erklärungen
der grausamen Geschehnisse
wie offene, zum Himmel schreiende Wunden wahr
Führende Politiker
aber auch auf den eigenen Fachgebieten kluge Köpfe
und im Alltag kritisch denkende Menschen
nicht nur im deutschsprachigen Raum
verweigern weiterhin vehement
eine konsequente Auseinandersetzung
mit diesen begründeten Bemerkungen
Diese verdächtige Verweigerung
wird zu einer makabren Erscheinung
im Lichte der Verwüstung und des Elends
verursacht durch den fortwährenden
angeblichen Krieg gegen den Terror
Unter nüchterner Berücksichtigung
dieser beschämenden Gegebenheit
stelle ich nüchtern fest
dass unter den gegebenen gesellschaftlichen Machtverhältnissen
eine aufrichtige Aufarbeitung der Corona-Misere
eine tiefgründige Betrachtung der Umweltzerstörung
oder eine zergliedernde Untersuchung der laufenden Kriege
wahrhaftig Herkulesaufgaben darstellen
So wünsche ich allen aufrichtigen Menschen
unter diesen erschwerten Ausgangsbedingungen
viel Mut, Kraft, Weitsicht, Weisheit
und einen langen Atem
beim Singen des Lebens Lied
Dr. med. Amir Mortasawi
1962 in Bam/Iran geboren wuchs ich in Teheran auf und besuchte dort eine iranische Grundschule. Nach Bestehen einer Aufnahmeprüfung gehörte ich zu den ersten iranischen Schülern, denen ab dem 5. Schuljahr an der Deutschen Schule Teheran im Rahmen eines Sonderprogramms Deutsch beigebracht wurde. Anfang 1979 reiste ich aus dem Iran aus. Nach Studium der Humanmedizin in Göttingen und Frankfurt absolvierte ich die Facharztausbildung in der Herzchirurgie. Seit Januar 2016 bin ich im Bereich der Psychosomatik tätig.
2009 veröffentlichte ich meine ersten Gedichte unter dem Pseudonym „Afsane Bahar“, das ich später als Künstlernamen beibehielt.
Im Dezember 2020 erschien mein Buch „Bilder einer Reise. Lyrik“ beim Verlag Seemann Publishing.