Wer gerne auf „Gefällt mir“ klickt,
Vor einem Kunstwerk steht entzückt,
Wer liebt das Klassisch-Ewig-Schöne,
Sei`n es Gedichte oder Töne,
Genießt dies in der Künste Tempel,
Bekommt gleich den Banausen –Stempel.
Doch wer ein Kritikus sich nennt –
Der gilt sogleich als kompetent.
Schreibt meist in den Gazetten für viel Zaster –
Als Kritikaster.
Wer schreibt, wer malt, wer musiziert,
Weil einfach er es muss und Lust verspürt
Und ringt um jede Note, jedes Wort,
Wer Form und Farbe setzt am rechten Ort
Und gibt nicht eher Ruh`, bis alles hat Bestand,
Wird noch beschimpft als Dilettant
Und fällt sogleich durch`s Raster
Beim Kritikaster.
Statt sich an schönen Formen zu erfreuen,
Den Kunstgenuss nicht zu bereuen,
Was ihn erbauen könnte, das verpasst er –
Der Kritikaster.
Eins sei ihm auf den Weg gegeben:
Er kann nur von den Künstlern leben!
Selbst etwas zu gestalten, ja, das hasst er –
Der Kritikaster …
Copyright Dr. Wilfried Dinter
Wilfried Dinter, Dr. med.
Geboren zur Jahrhundertmitte in Kiel. Vorfahren mütterlicherseits aus dem nordöstlichen, väterlicherseits aus dem südöstlichen deutschen Sprachraum. Aufgewachsen in Karlsruhe.
Studium generale (Literaturwissenschaft, Geschichte , Kunstgeschichte) und der Medizin in Düsseldorf, Heidelberg, Kiel und Berlin. Klinische Tätigkeit in Karlsruhe, Kiel und Berlin, dort auch Facharztweiterbildung zum Dermatologen. Niederlassung in Karlsruhe in eigener Praxis, Betriebsarzttätigkeit. Jetzt im (Un-)Ruhestand, geplant sind ehrenamtliche bzw. Forschungsarbeiten.
Wohnsitz in Bremen und in Karlsruhe, eine glückliche Synthese zwischen der hanseatischen und der badischen Lebensart…
Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Geschichte der Dermatologie und Venerologie ( AGDV), im Verein Deutsche Sprache (VDS), und im Bundesverband deutscher Schriftstellerärzte (BDSÄ).
Öffentliche Lesungen, z. B. im Insel-Theater Karlsruhe. Zeitweise Mitarbeit in der Zeitschrift „Die Bauhütte“ (Essay über Goethes Reise nach Karlsbad). Veröffentlichung von Gedichten im Schriftstellerärztealmanach 1996.
Weitere Veröffentlichungen:
„Hell und Dunkel“, Lyrische Weltgedanken, in Worte gefaßt von Wilfried Dinter, geschaut von Ute Reinhart – Kemm, Bremen April 2012, Privatdruck
Humoristische und zeitgeistkritische Gedichte. Vorwiegend Lyrik; geprägt vom Frühexpressionimus; Versuch, Parallelen hierzu und Fortentwicklungen in der postmodernen Gesellschaft darzustellen und zu deuten.