Ich bin die Freude, nimm es endlich wahr;
ich möchte dir öffnen deine müden Augen!
Verwirf die Sorgen, viele gar nichts taugen;
die schleichen stets umher in großer Schar.
Ich bin die Freude, schenke kostbar’n Wein,
der Herz und das Gemüt zum Staunen bringt,
ob der Musik, die aus den Dingen klingt,
ob all der Wunder rings, ob groß, ob klein.
Ich bin die Freude, geh mit auf dem Weg:
Versöhnung ist das Ziel, das ich erstreb,
und Fried‘ soll sein, an dem ich eifrig web;
die Nein-Bedenken einfach weg ich feg.
Ich bin die Freude, freu mich, weil ich fühl
mein Lied erquickt mit Trost und Freud‘ dein Herz
und weist Verstand und Sinn dir himmelwärts;
mein Lied dich wärmt, die Hand ist nicht mehr kühl.
Ich bin die Freud‘, ich kenn nur Dankbarkeit,
weil mir die Sonne macht mein Herze hell,
und weil ein Segenswort ist Lebensquell.
Ich bin die Freud‘ und sing, damit’s dich freut.
Copyright Dr. Renate Myketiuk
Dr. med. Renate Myketiuk, Lemberg (Lwow, Lviv – heute Ukraine) ist meine Geburtsstadt.- Kriegsbedingt lebte ich ein paar Jahre in einem fränkischen Dorf; es war herrlich dort, und ich wollte unbedingt Bäuerin werden. Trotz einklassigem Unterricht in der Dorfschule gab es später im Gymnasium keine Schwierigkeiten. Nach dem Medizinstudium wurde ich Fachärztin für Anästhesie, zuletzt im Waldkrankenhaus Erlangen,
Meine Deutschlehrerin in der 5. Gymnasialklasse gab uns einmal als Hausaufgabe, ein Gedicht zu verfassen. Von da ab drängte es mich, Themen, die mich bewegten, besonders im medizinischen Bereich, mit Reim und Versmaß zu „umkreisen“.