I
Deinen Anspruch kenne ich,
in einmaliger Größe
zu halten mit dem Sinn
das altvertraute Wipfelspiel,
den grob behauenen Stein
und auch das Elternhaus,
jede geliebte Sache für sich allein
ob nah, ob fern in Einer
und nur in dieser Einen
dass nicht immer Punkte am Horizont
das Lebewohl dir sagen
wenn fernab der süßen Heimat
dein Schritt dich trägt
Bisher erfasstest du den weiten Raum,
weil alles schwindet
alles rankt
was in ihm steht
Wenn du jetzt gehst
wenn du bald nahst
kennst du die Horizonte nur
wie ein Blick sie dir erzählt?
Bestehen solltest du doch einst
dem Garten fremd Gewordener
auf Jagd und Hatz
Ach Freund,
um jene Tiefe zu verstehen
muss verkümmern wohl
des Eindrucks feste Größe
Horizonte sind,
die weiten Räume nur
in vorgetäuschter Niedlichkeit?
Ivo Meraskentis, Jahrgang 1972, in Athen geboren und zweisprachig aufgewachsen, Absolvent der Deutschen Schule Athen und der medizinischen Fakultät der JLU Giessen ( 3. Staatsexamen 1997 ), seit 2007 in der Chirurgischen Abteilung des Kreiskrankenhauses Schotten tätig. Erste literarische Schritte mit 15, ab 1994 Veröffentlichungen in Athener literarischen Magazinen, seit 2014 im Rahmen seiner Mitgliedschaft in der Gesellschaft Griechischer Autoren in Deutschland auch zweisprachig, zuletzt im Online Magazin Logographia