Mein Kamerad
Der Kameraden gibt es nicht viele im Leben.
Ich meine die Richtigen.
Die, mit denen man sozusagen durch „dick und dünn“ gehen kann.
Und mein Kollege und Medizinmitstreiter, dieser „Doc“, war so einer.
Nun ging er auf die Rente zu, die Altersrente.
Aus diesem Grunde hatte ich mich um eine Praxisvertretung bemüht, bekommt man doch Harthau und Umgebung mit seinen 4 Pflegeheimen nicht als alleinige Hausärztin in den Griff.
Und da war sie.
Eine niedliche Südamerikanerin, schon 12 Jahre in Deutschland, stellte sich dieser Aufgabe.
Das gefiel nun meinem Kollegen außerordentlich gut!
Wollte er ab Januar 2014 seinen Dienst bei mir beenden, entschied er sich nun, bis März zu arbeiten. Ihm lagen seine Patienten so am Herzen, und die korrekte Übergabe machte es auch erforderlich.
Dann nahte der März, mein Kollege unterbreitete mir das Angebot, bis Juni arbeiten zu wollen, Fabiola, so hieß die junge Kollegin, bräuchte bestimmt noch Einarbeitungsunterstützung.
Mir war es recht.
So entspannte sich die Lage in der Behandlung des doch kräftigen Patientenzustroms.
Wir visierten den Juni 2014 an. Und lustig ging es weiter. Nun zu Dritt im Dienstplan.
Ich stellte dann den Antrag bei der Kassenärztlichen Vereinigung, ohne Anträge geht es in Deutschland bekanntlich nicht.
Der Brief war geschrieben, per Einschreiben 10:00 Uhr in der Post.
Am nächsten Tag kam mein Kamerad in das Dienstzimmer, offerierte mir, alleine würden wir es doch noch nicht schaffen, er würde gern bis Dezember 2014 arbeiten wollen.
So.
Ich telefonierte.
Anhaltend.
Hartnäckig.
Bis ich die Tresen- und Postdame der Kassenärztlichen Vereinigung dazu bewegen konnte, das Einschreiben aus dem Postfach der Sachbearbeiterin der KV zu fischen, es zu zerreißen und damit das Ganze zu stoppen.
Nun ist es Oktober.
Die Kündigung steht an.
Ich bin gespannt.
Es ist im Gespräch, mein Doc möchte zu unser Unterstützung ab Januar 2015 elf Stunden wöchentlich weiter arbeiten.
Das nennt sich wahrer Kamerad.
P.s.:
Wir schreiben das Jahr 2017, mein Arzt-Kamerad arbeitet immer noch mit uns zusammen, auf die 3-monatigen Kündigungsfristen an die KV verzichte ich aber seither.
Diese Geschichte stammt aus dem Buch „Kill the ill“, Teil 2, von Benita Martin.
Malerin und Buchillustratorin wurde am 11.11.1961 in Kemtau bei Chemnitz geboren. Nach dem Abitur (1980) studiert Benita Martin von 1981 bis 1992 an der Karl- Marx- Universität Leipzig im Fach Humanmedizin. Seit 1982 ist sie verheiratet. 1984 wird die Tochter Isabell geboren, 1987 Sohn Sören. Approbation 1987, 1990 erfolgt die Promotion, 1992 Facharztabschluss.
Ab 1981 beschäftigt sich Benita Martin mit der Anatomie des Menschen, malt und zeichnet autodidaktisch. Ihr Zeichenstil ist klar, authentisch, stellt das Ideale in den Vordergrund.
2007 gründet sie die Bildmarke ADA Dimensionsmalerei® und gilt als die Erfinderin der 3D Maltechnik.
Ihr Arbeits- und Wirkungskreis befindet sich in Chemnitz.
Bekannt sind ihre In- und Outdoor Skulpturen in Chemnitz, u.a. im DAStietz, „Das Taschentuchbäumchen“ und der „3D Edelsteinbaum“ an der Annaberger Straße, „Pappelino“, Harthau/ Erzgebirge, steinerne Schmuckstücke aus Harthauer Gold, einem seltenen Grünstein ihres Heimatortes.
Sie kreiert Bühnenbilder für Stadthalten e.V., Chemnitz, für die Original Elbländer Blasmusikanten und dem Internationalen Weihnachtsfest im DAStietz, wirkt bei der Verwirklichung der Filme „Freiberger Bergparade“ (preisgekrönt), „Harthaufilm 1 und 2, „Auf den Spuren des Mercator“ mit.
Malkurse national und international nach dem von ihr entwickeltem „Prinzip der therapeutischen Spirale“ tragen bei Teilnehmern und Betrachtern zum Konzentrationstraining, Stressbewältigung und Wohlbefinden bei.
Die Malerin bezeichnet ihre Maltechnik als Wohlfühl Kunstmalerei.
2014 erschienen ihr Buch „kill the ill“ Band 1 und eine Auswahl ihrer Gedichte und Illustrationen in der Edition „Das Gedicht lebt“. Es folgten das Kinderbuch „Schwibbs&Funtje“ Teil1. 2016 wurde eines ihrer Gedichte erwählt und im Sammelband „Die besten Gedichte 2015- 2016“, Goetheverlag, abgedruckt.
2012 wurde ihr für die 3D Malerei das Patent durch das bundesdeutsche Patentamt erteilt.
Damit gilt sie als erste Frau der Welt, welcher ein Patent für eine Maltechnik verliehen wurde.
Im Jahr 2015 erfolgt die Aufnahme in die „Neue Chemnitzer Kunsthütte“ – Neue Sächsische Galerie- Museum für Zeitgenössische Kunst.
2016 werden ihre 3D Kunstwerke das erste Mal international auf der Kunstmesse in Dresden präsentiert.