Wirt,
einem Posten ähnelst du
im Zwielicht der betagten Stoa
eine verdunkelte Gestalt blieb nur
an deines Ladens Schwelle
Abschluss und Beginn
dazu wurdest du bestimmt
und die Rolle steht dir gut
auch bis zum Morgen
Denn die Feste in deinen Gassen
sind jede Nacht sehr reich an Gaben
viele Geschlechter werden es sagen
Mich ließest du heut Abend
überqueren diese eine unscharfe Linie
der letzte Schemel in bescheidenen Ecken
ist zur Taufe mir ein Becken
letztes Geleit
sobald die Vaterstadt erwacht und lebt
und sich so gern erinnert
Unberührte Tasten
neun an der Zahl der Abstand
von Mitte zu Mitte
Zentimeter vierzehn misst der Abstand
Freunde, das sind die Verhältnisse
Merkt auf !
Da solch ungleiches Notenpaar
den Anbeginn der Zeit gebar
Rauch
auch Feuchtigkeit
auch Düfte
für den Gnadentrank
großartige Gassen ruhen nicht
sie können´s nicht
ihr Lieblingsgänger bin ich doch
auf den sie immer warten
Ivo Meraskentis, Jahrgang 1972, in Athen geboren und zweisprachig aufgewachsen, Absolvent der Deutschen Schule Athen und der medizinischen Fakultät der JLU Giessen ( 3. Staatsexamen 1997 ), seit 2007 in der Chirurgischen Abteilung des Kreiskrankenhauses Schotten tätig. Erste literarische Schritte mit 15, ab 1994 Veröffentlichungen in Athener literarischen Magazinen, seit 2014 im Rahmen seiner Mitgliedschaft in der Gesellschaft Griechischer Autoren in Deutschland auch zweisprachig, zuletzt im Online Magazin Logographia