Panta rhei
Wenn plötzlich alles anders ist,
Was ist besonderes daran?
Wir wissen doch, dass alles fließt,
Der Zeiten Lauf hält niemals an.
Aus Sternenstaub zur Erde schwebend
Erblicken wir das Licht der Welt.
Behaucht von Odem, sind wir lebend
Aus den Atomen auf die Erd` gestellt.
Und plötzlich stehst im Leben drin
Du armer Tor.
Wer gibt dir Ziel und Sinn,
Und wer die Richtung vor?
Der Weg, den du beschreitest –
Ist`s Geschick?
Der Kampf, den du bestreitest –
Fallen oder Glück?
Die Zeit verrinnt. Nun ist`s an dir
Das nächste Glied der Kette neu zu schmieden.
Was jetzt beginnt, das wissen wir:
Das ew`ge Räderwerk kennt keinen Frieden.
Versuch du nur,
Die Kette zu durchbrechen.
Es wird verwehen deine Spur,
Das Fehlen wird sich einstmals rächen.
Und weiter, weiter, Wand`rer durch die Zeit.
Was dir begegnet, hat bestimmt dein Los.
Glück, Unglück, Krankheit, Tod hält es bereit;
Wer steuert auf dem Strome unser Floß?
Der Strom wird breiter,
mündet in das Meer der Ferne.
Und silbrig-glänzend steigen immer weiter
Tautropfen auf und werden Staub der Sterne
Diese Gedicht wurde bei dem BDSÄ-Kongress 2017 in Gummersbach vorgetragen.
Wilfried Dinter, Dr. med.
Geboren zur Jahrhundertmitte in Kiel. Vorfahren mütterlicherseits aus dem nordöstlichen, väterlicherseits aus dem südöstlichen deutschen Sprachraum. Aufgewachsen in Karlsruhe.
Studium generale (Literaturwissenschaft, Geschichte , Kunstgeschichte) und der Medizin in Düsseldorf, Heidelberg, Kiel und Berlin. Klinische Tätigkeit in Karlsruhe, Kiel und Berlin, dort auch Facharztweiterbildung zum Dermatologen. Niederlassung in Karlsruhe in eigener Praxis, Betriebsarzttätigkeit. Jetzt im (Un-)Ruhestand, geplant sind ehrenamtliche bzw. Forschungsarbeiten.
Wohnsitz in Bremen und in Karlsruhe, eine glückliche Synthese zwischen der hanseatischen und der badischen Lebensart…
Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Geschichte der Dermatologie und Venerologie ( AGDV), im Verein Deutsche Sprache (VDS), und im Bundesverband deutscher Schriftstellerärzte (BDSÄ).
Öffentliche Lesungen, z. B. im Insel-Theater Karlsruhe. Zeitweise Mitarbeit in der Zeitschrift „Die Bauhütte“ (Essay über Goethes Reise nach Karlsbad). Veröffentlichung von Gedichten im Schriftstellerärztealmanach 1996.
Weitere Veröffentlichungen:
„Hell und Dunkel“, Lyrische Weltgedanken, in Worte gefaßt von Wilfried Dinter, geschaut von Ute Reinhart – Kemm, Bremen April 2012, Privatdruck
Humoristische und zeitgeistkritische Gedichte. Vorwiegend Lyrik; geprägt vom Frühexpressionimus; Versuch, Parallelen hierzu und Fortentwicklungen in der postmodernen Gesellschaft darzustellen und zu deuten.