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Schlagwort: Natur

Humility (André Simon)

(deutsche Übersetzung von Dietrich Weller im Anschluss an den Text) Long ago there lived a Chan Master called Xu who was on the constant pursuit of perfection. To approach perfection, second in his opinion, the utmost sense of humility was essential. The mountains within the Earth´s landscape are images of humility. Mountains erode to become flat plains. The slope of a mountain to the plain is the core of humility. Humility is not simply modesty but the highest virtue -mother…

Schreibblockade (Dinter)

Schreibblockade In meiner Dichterstube sitz` ich hier Vor mir ein weißes Blatt Papier. Es ruft von innen: „Du sollst schreiben!“ Doch könnt´ ich dies und jenes treiben, Zum Beispiel davon zu berichten, Was ich sonst täte – ohne dichten: Wie in den nahen Park zu geh`n Um Bäum` und Pflanzen zu bestimmen, Vor alten Eiben sinnend steh`n, Nur weg vom Horror vacui, dem schlimmen. Und die Gedanken fliegen hin zum Gingko –Baum Zur Chamaezyparis, Lawson – Zypresse. Der Bärlauch sprießt,…

Septemberlicht (Dinter)

Septemberlicht Dumpfer Schwüle, gleißender Helle Folgt klärendes Blau. Purpurnes Rot wird fahl, Sterbende Blüten zur Frucht. Letzte Ernte in den Gärten, Dahlien und Astern. An Sandsteinmauern wilde Reseden. Copyright Dr. Wilfried Dinter Wilfried DinterWilfried Dinter, Dr. med. Geboren zur Jahrhundertmitte in Kiel. Vorfahren mütterlicherseits aus dem nordöstlichen, väterlicherseits aus dem südöstlichen deutschen Sprachraum. Aufgewachsen in Karlsruhe. Studium generale (Literaturwissenschaft, Geschichte , Kunstgeschichte) und der Medizin in Düsseldorf, Heidelberg, Kiel und Berlin. Klinische Tätigkeit in Karlsruhe, Kiel und Berlin, dort auch…

Hochsommer (Dinter)

Hochsommer Sinn suchend getrieben, Hastiger Stillstand. Sonntagsnachmittagstote Straßen, lastende Sommereinsamkeit. Geraubte Stunde, geschenkte Zeit: Fließendes Leben, Einssein mit den Naturwesen Im Kreis des Ewigen. Copyright Dr. Wilfried Dinter Wilfried DinterWilfried Dinter, Dr. med. Geboren zur Jahrhundertmitte in Kiel. Vorfahren mütterlicherseits aus dem nordöstlichen, väterlicherseits aus dem südöstlichen deutschen Sprachraum. Aufgewachsen in Karlsruhe. Studium generale (Literaturwissenschaft, Geschichte , Kunstgeschichte) und der Medizin in Düsseldorf, Heidelberg, Kiel und Berlin. Klinische Tätigkeit in Karlsruhe, Kiel und Berlin, dort auch Facharztweiterbildung zum Dermatologen. Niederlassung…

Aphorismen (Gerhard Uhlenbruck)

Diese Aphorismen wurden zum Abdruck im Almanach Deutschsprachiger Schriftstellerärzte 2015 eingesandt, überstiegen aber den dort abdruckbaren Umfang. Deshalb werden sie hier veröffentlicht. Stille Wasser gründen tief, aber sie begründen auch, dass man Verdacht schöpft und sie auslotet. Scheinheilige sind oft redselig, weil sie ihren Heiligenschein verteidigen wollen. Sprichwörtlich formuliert: Das Leben ist ein Laster, geht es doch nur um den Zaster! Kreativität ist die Phantasie des Machbaren. Ethik: Verantwortliches Tun. Weltanschauung: Die kleinste mögliche Sichtweise der Welt. Liebe: Wenn wir…

Was bleibt? (Kokott)

Es bleibt der Regen, der spendet Segen für Wald und Flur. Zum Nutzen der Natur. Es bleibt die Sonne, die schenkt uns Wonne durch Wärme und Licht, wenn der Tag anbricht. Es bleibt der Himmel mit den Sternen, den nahen, weiten und sehr fernen, die funkelnd erstrahlen am Firmament. Gar manche man mit Namen kennt. Es bleibt die Welt. die weiter zerfällt in arm und reich. Sind alle Menschen wirklich gleich? Es bleibt das Werk in seiner Zeit, das Mühen…

Sommerzeit (Eberhard Grundmann)

Der Sommerzeit tieferer Sinn erschliesst sich erst und bringt Gewinn mit einem ganz eignen Kalender für alle die südlichen Länder: Juluar Augober Septus Oktomber Noveber Dezeber Jani Febrius Mär Apruar Maiz Junil.   Copyright Dr. Eberhard Grundmann Eberhard GrundmannDr. med. Eberhard Grundmann, HNO-Arzt im Ruhestand, lebt in Burglengenfeld, 2. Vizepräsident und Schriftführer des BDSÄ

Die Reise nach Indien (Jürgen Rogge)

  Schuld war der Hexenmeister Kaschmitutur. Meine Frau und ich, wir sind seit Jahren glücklich verheiratet, machten einen Spaziergang in der nahe gelegenen Heide. Wir wollten den Wiedehopf beobachten, der bei uns wieder heimisch geworden sein soll. Als wir uns auf die Suche begeben wollten, rief es aus einer nahen Tanne: „Oh, ihr Schönen, ihr sucht gewiss nach mir.“ Es war der Wiedehopf, der da sprach und aus der Tanne hervor sah. Ich fragte erstaunt: „Wie kommt es, dass du…

Walther und der Alte aus Weimar (Klaus Kayser)

  Da sitz ich nun, ich armer Tor auf einem harten Steine. Ich bin so schlau als wie zuvor und denke Bein auf Beine: Was ich gewann, was ich verlor, was bleibt, was sei das meine. Was ich im Leben alles schwor, zu kennen, wissen um die kleine Ewigkeit, die mir jetzt sagt: Nichts ist gerade, nichts ist krumm. Der Alte so aus Weimar klagt, auch Vogelwalthers Lied bleibt stumm. Ich aber sage frech und frei: Gedanken können alles biegen.…

Die lykischen Gräber (Klaus Kayser)

  Ich stieg zu den Gräbern am Nachmittag, Gräber geborgen in Fels und in Stein. Die sengende Sonne im Sterben lag, graurot und wärmend ihr sinkender Schein. Die Gräber so kühl, so sauber und leer nur Bänke und kein vergessener Sarg. Mein Blick streift weit über das ruhende Meer, die Felder vertrocknet, geerntet und karg, und windet sich dann die Felsen hinauf und klettert und klettert und findet nicht Halt und fällt tief im wilden verzweifelten Lauf – ihn rettet…

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