Reading is one of the greatest happiness I have won in my life. The reading and writing are almost the same creation. The reader builds a kind of a cathedral which the author knocks down in words. With the imagination and knowledge, the reader gives the life to the book. The author wants to take a part of the fame that does belong partially to the reader.
With the readers experience, intelligence and sensitivity the book lives on again. I praise the reader not for flattering the one who will open my book, but I also praise myself, when I open the books of other writers. Because of this circumstance, my book begins with the words: “Dear Reader”, as an acknowledgment to the readers. I am deeply convinced that there are readers who are in some way in their imagination better than the writers and who can change the insipid books into the lovelier one.
The Austrian writer Robert Musil (1880-1942) wrote in his essay: “It is not true, that there is a time without masterpieces and no colossal works of art are produced. Nonetheless there is a time, that there are no readers who are able to comprehend those work of arts”.
Dr. med. André Simon © Copyright
Übersetzung von Dietrich Weller
The Reader – Der Leser
Lesen ist eines der großartigsten Glückserlebnisse, die ich in meinem Leben gewonnen habe. Lesen und Schreiben sind fast der gleiche schöpferische Vorgang. Der Leser erbaut eine Art von Kathedrale, die der Autor mit Worten niederreißt. Mit Vorstellungskraft und Wissen haucht der Leser dem Buch Leben ein. Der Autor will einen Teil des Ruhmes einnehmen, der teilweise dem Leser gehört.
Mit der Erfahrung, Intelligenz und Einfühlungskraft des Lesers lebt das Buch weiter. Ich lobe den Leser nicht dafür, dass er dem schmeichelt, der mein Buch aufschlägt, sondern ich lobe auch mich selbst, wenn ich das Buch anderer Autoren aufschlage.
Aus diesem Grund beginnt mein Buch mit den Worten: „Lieber Leser“ als eine Anerkennung an den Leser. Ich bin fest überzeugt, dass es Leser gibt, die auf eine Art mit ihrer Vorstellungskraft besser sind als die Schriftsteller und fade Bücher in reizvolle verwandeln können.
Der österreichische Schriftsteller Robert Musil (1880-1942) schrieb in einem Essay: „Es ist nicht wahr, dass das es eine Zeit gibt ohne Meisterstücke in der keine kolossale Kunstwerke erschaffen werden. Dennoch gibt es eine Zeit, in der es keine Leser gibt, die fähig sind, diese Kunstwerke zu verstehen.“
Ich wurde 1945 in eine Ärztefamilie geboren. Staatsexamen und Promotion in Bern. Seit 1984 führe ich eine allgemeinärztliche Praxis in Zürich, und seit einigen Jahren gönne ich mir mehr Freizeit und schreibe die Geschichten, die in der Schweizerischen ÄrzteZeitung veröffentlicht worden. Seit Jahrzehnten befasse ich mich mit der chinesischen Kultur und Philosophie. China in meiner Phantasie ist nur ein Rahmen, den ich benütze, um meine „Chinoiserien“ darzustellen. Da ich die Schulen in England besucht habe und das Englische im Zeitalter der Globalisierung und Internets als Universalsprache erachte, schreibe ich in Englisch. Als Schweizer und Mitglied der ASEM (Vereinigung der Schweizer Schriftstellerärzte) und seit Anfang 2019 auch als Mitglied des BDSÄ tauche ich ein in die deutsche Homepage im Zeichen der freundschaftlichen Beziehung der ASEM und des BDSÄ und desto mehr der UMEM (in der englischer Sprache, die letztlich zur Beachtung in dem Weltverband der schriftstellernden Ärzte kommt)