Ich möcht` so gerne einen Schlager schreiben –
Von Herz und Schmerz und Lust und Leid und so.
Und anderen und mir die Zeit vertreiben,
Den Augenblick genießen, unbeschwert und froh.
Wie oft hat man es schon versucht, dem Ernste zu entfleuchen,
emporzusteigen aus dem engen Tal,
Die Grübeleien wegzuscheuchen,
Doch stand im Weg der intellektuelle Sündenfall.
Dort auf dem Berge wohnt das Licht –
Hinaus aus tiefer, düstrer Enge !
Der Aufstieg nimmt die letzten Kräfte nicht,
Dort oben tönen and`re Klänge.
Und neue Kräfte werden frei,
Sie schaffen uns das Einfach – Wahre.
Die Grübeleien sind vorbei.
Es gilt nur noch das Helle, Klare.,
Und also weitet sich der Sinn
Und heiter kann ich wieder abwärts steigen
Mit der Erkenntnis: Nicht der Welt entflieh`n –
Ihr ist nicht nur der Ernst zueigen !
Denn ernst ist jede Heiterkeit.
Ohn` tief`re philosophische Gedanken,
Nur soviel: Alles kommt zu zweit –
Die Rose mit der Dornen Ranken.
Drum möcht` so gern ich einen Schlager schreiben,
Von Herz und Schmerz und Lust und Leid und so.
Das eine wie das andere nicht übertreiben –
So zwischen zappenduster – lichterloh.
Wilfried Dinter, Dr. med.
Geboren zur Jahrhundertmitte in Kiel. Vorfahren mütterlicherseits aus dem nordöstlichen, väterlicherseits aus dem südöstlichen deutschen Sprachraum. Aufgewachsen in Karlsruhe.
Studium generale (Literaturwissenschaft, Geschichte , Kunstgeschichte) und der Medizin in Düsseldorf, Heidelberg, Kiel und Berlin. Klinische Tätigkeit in Karlsruhe, Kiel und Berlin, dort auch Facharztweiterbildung zum Dermatologen. Niederlassung in Karlsruhe in eigener Praxis, Betriebsarzttätigkeit. Jetzt im (Un-)Ruhestand, geplant sind ehrenamtliche bzw. Forschungsarbeiten.
Wohnsitz in Bremen und in Karlsruhe, eine glückliche Synthese zwischen der hanseatischen und der badischen Lebensart…
Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Geschichte der Dermatologie und Venerologie ( AGDV), im Verein Deutsche Sprache (VDS), und im Bundesverband deutscher Schriftstellerärzte (BDSÄ).
Öffentliche Lesungen, z. B. im Insel-Theater Karlsruhe. Zeitweise Mitarbeit in der Zeitschrift „Die Bauhütte“ (Essay über Goethes Reise nach Karlsbad). Veröffentlichung von Gedichten im Schriftstellerärztealmanach 1996.
Weitere Veröffentlichungen:
„Hell und Dunkel“, Lyrische Weltgedanken, in Worte gefaßt von Wilfried Dinter, geschaut von Ute Reinhart – Kemm, Bremen April 2012, Privatdruck
Humoristische und zeitgeistkritische Gedichte. Vorwiegend Lyrik; geprägt vom Frühexpressionimus; Versuch, Parallelen hierzu und Fortentwicklungen in der postmodernen Gesellschaft darzustellen und zu deuten.