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Legende (André Simon, Übersetzung von Dietrich Weller)

 

 

There is a legend of an admirable singing bird from Paraguay. The legend tells that once upon a time, high up in the branches of an orange tree in blossom, squatted an Indian boy. The boy used to climb trees despite the warnings of his mother, not to do so. However, one time, frightened by a call from his mother, he lost his hold, and fell to his death.

Held in the arms of his mother, by a magic spells, the boy turned into a sky-blue singing bird named Celestin. The bird started to sing sweet melodies, and afterwards flew away lost in the sky over the forests of orange trees. Meanwhile, if one hears this cheerful and high-spirited singing, one thinks immediately of the Indian boy.

Sometimes, Celestin hops around and picks at the oranges, which are its favorite fruit, and will never be tired of them.

The legend, perhaps, teach us to behave in life like this singing bird; not to look back in life with regrets and cry, but singing to look towards the future and the blue-sky. 

Dr med. André Simon © Copyright

 

Übersetzung con Dietrich Weller

Es gibt eine Legende über einen bewundernswerten Singvogel aus Paraguay. Die Legende erzählt, dass vor langer Zeit ein indianischer Junge hoch in den Ästen eines blühenden Orangenbaumes kauerte. Der Junge kletterte oft auf Bäume, obwohl seine Mutter ihn warnte, das nicht zu tun. Aber eines Tages erschrak er durch den Ruf der Mutter so sehr, dass er den Halt verlor und zu Tode stürzte.

Während er in den Armen seiner Mutter gehalten wurde, verwandelte sich der Junge durch einen Zauberspruch in einen himmelblauen Singvogel namens Celestin. Der Vogel fing an, süße Melodien zu singen, und anschließend flog er fort, verloren im Himmel über den Wäldern der Orangenbäume. Inzwischen denkt man sofort an diesen indianischen Jungen, wenn man diesen fröhlichen und hochspirituellen Gesang hört.

Manchmal hüpft Celestin umher und pickt an den Orangen, die seine Lieblingsfrüchte sind. Und er bekommt nie genug davon.

Die Legende lehrt uns vielleicht, sich im Leben so zu verhalten wie dieser Singvogel: im Leben nicht mit Bedauern und Weinen zurück zu schauen, sondern zu singen, um vorwärts der Zukunft und dem blauen Himmel entgegen zu blicken.

 

Nachtrag 

Die Musik zur Legende hat Guillermo Edmundo Breer komponiert. Er wurde am 24.7.1913 in Buenos Aires geboren und war der Sohn eines Schiffs-Bauingenieurs aus Hamburg, der um 1900 nach Argentinien auswanderte.

Die Melodie des Liedes spielt Daniela Lorenz auf der paraguayischen Harfe. Unter diesem Link kann es angehört werden.

https://soundcloud.com/daniela-lorenz/1-el-p-jaro-chog

 

 

 

Published inProsa

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