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Kategorie: Gedichte

Wennemann und Aberach – eine Gedichtserie (Eberhard Grundmann)

Wennemann und Aberach Wennemann und Aberach wohnten schon vor allen Zeiten immer unterm selben Dach zu dem Behufe, sich zu streiten. Soviel der beiden auch ein jeder der Thesen schmiedet wohl zu Hauf – der andre spießt mit spitzer Feder sie durch die Antithese auf.   Vorstellung Das Jahr dreizehn haben sie erkoren, im Jahr dreizehn wurden sie geboren, Zwillingsbrüder zwischen Wenn und Ach – es sind Wennemann und Aberach. Beide sind, ich will es hier erklären, etwa mittleren bis…

Der Biber und die Gans (Klaus Kayser)

  Der Biber platscht so gerne beim Schwimmen mit dem Schwanz. Das hörte aus der Ferne neugierig eine Gans. Sie kommt herbei geflogen, setzt sich zu ihm hin: Dein Schwanz ist nicht verbogen, meiner ist so klein und dünn. Der Biber sagt verlegen: Er ist halt groß und breit. Ich kann ihn gut bewegen. Ich komm mit ihm sehr weit. Er hilft mir tauchen, schwimmen, klatscht Wasser in mein Haus. Und beim Land erklimmen, ruh ich mich auf ihm aus.…

Der Eimer (Klaus Kayser)

  Es war einmal ein Eimer, den wollte wirklich keiner.  Man stieß ihn hin, man stieß ihn her, mal war er voll, mal war er leer. Mal stand er in der Ecke rum, mal haute man ihn einfach krumm. Einst diente er als Torwartpfahl – man ließ ihn steh’n, ihm war’s egal. Ein Auto fuhr ihn krachend platt. Da hatte er das Leben satt. Legte sich zerdrückt  zum Sterben – es gab für ihn auch keinen Erben, der an ihm…

Der Floh (Klaus Kayser)

  Es war einmal ein Floh, der stach in den Popo einer Dame mit strohgelben Haaren, die, in solchen Dingen erfahren einen Furz bös von sich gab. Die scheußlich stinkenden Gase gerieten dem Floh in die Nase. Frau, das wird mein Grab Schrak er und sprang davon. So ist des Stiches Lohn: Sind scheußliche Düfte gegeben, gibt’s keinen Spaß im Leben!   Copyright Prof. Dr. Dr. Kayser   Klaus KayserKlaus Kayser, Dr. med. Dr. rer. nat. Dr. h. c. mult.…

Die ältliche Dame (Klaus Kayser)

  Es saß eine ältliche Dame auf dem Töpfchen und machte pi-pi. Da kam ein goldenes Hähnchen das sah sie und rief kikerie. Kikerikie rief das Hähnchen und lachte sich über die Dame tot. Da briet es die ältliche Dame in der Pfanne zum Abendbrot.   Copyright Prof. Dr. Dr. Kayser Klaus KayserKlaus Kayser, Dr. med. Dr. rer. nat. Dr. h. c. mult. Professor für Pathologie und Epidemiologie. Geboren wurde ich am 25.08.1940 in Berlin. Studium der Physik und der…

Die Bauernhose (Klaus Kayser)

  Es saß eine braune Bauernhose um den Bauernbauch, recht lose. Sprach zu ihr der Haltegürtel, wenn der Bauch doch nur ein Viertel weniger an Umfang hätte, das wäre eine Wirkungsstätte! So aber muss ich mich sehr plagen Dich um den dicken Bauch zu tragen. Sprach zu ihm die Bauernhose, Ach, gäbe es nur eine Rose, Könntest du sie rot mir geben, Glücklich wär’ mein Hosenleben. So aber musst du mich fest halten Auch bei dicken Bauchgewalten. Doch wenn Gefühle…

Hilf dir selbst (Klaus Kayser)

  Soll Gott Dich ziehen aus dem Dreck Die Hand ihm hoch entgegen streck Und freundlich sollst Du ihn begrüßen drum strampel kräftig mit den Füßen. Weit fliegt der Dreck dann von Dir weg, mit jedem Stück ein neues Glück. Und bleibt er trotzdem an Dir kleben, Versuch’s noch mal – so ist das eben.   Copyright Prof. Dr. Dr. Kayser   Klaus KayserKlaus Kayser, Dr. med. Dr. rer. nat. Dr. h. c. mult. Professor für Pathologie und Epidemiologie. Geboren…

Denn Alles ist nur relativ (Paul Peter Kokott)

Denn Alles ist nur relativ Die Dinge laufen hin und wieder dem Plan der Ausführung zuwider. Manches gelingt und Vieles nicht, betrachtet man es recht bei Licht. Doch bleib entspannt, läuft etwas schief, denn Alles ist nur relativ. Ob Reichtum, Macht, ob Gut und Geld; Allein das Leben wirklich zählt. Lass nicht betören Dich vom Schein, bestimmend ist Dein Selbst, Dein Sein. Nur dies ist solide und konstitutiv, denn Alles ist nur relativ. Ob schlecht, ob gut, arm oder reich;…

Gerechtigkeit (Paul Peter Kokott)

Gerechtigkeit Gerechtigkeit wolln alle gern, doch was bedeutet es im Kern. Denn allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die keiner kann. Man mag es drehen oder wenden, das Ganze wird wohl wieder enden in neuem Frust und neuem Gram. Wo bleibt das Recht, das ich bekam? Was ist gerecht, was angemessen, geht´s um selbstsüchtige Interessen. Verdienst hat Dienen im Wortstamm, das ist es, was uns helfen kann. Der Maßstab ist das Menschenleben, das in Gemeinschaft uns gegeben. Im Füreinander…

Fünfzig Jahre Abitur (Paul Peter Kokott)

Fünfzig Jahre Abitur   Fünfzig Jahre Abitur erinnern uns an Eid und Schwur. Dem eitlen Wunsch im Sturm und Drang durch uns das Wohl der Welt gelang. Fünfzig Jahre Abitur blickt man nicht allein retour, was die Zeit am Werk vollbracht, uns vergönnt war, wir geschafft. Fünfzig Jahre Abitur gewinnt dann manches an Kontur. Mit Talent, Fleiß und Bestreben lässt sich vieles doch bewegen. Fünfzig Jahre Abitur tickt wie die Unruh einer Uhr; die Jahre mit Leben zu erfüllen, gestalten…

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